1. Kapitel
Erfassung der Strukturen von Kooperationssystemen in grafischen Plänen
= Fundamental Modelling Concepts (FMC)



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1.1
Zwei
Probleme
1.2
Lösungs-
konzept
1.3
Aufbau-
pläne
1.4
Ablauf-
pläne
1.5
Daten-
pläne
1.6
Metaplan
der Pläne
1.7
Interpreter-
schichtung
1.8
Phasen-
trennung
1.9
Übersichts-
vortrag

1.3 Aufbaupläne

Ein Aufbauplan zeigt, welche Akteure Zugang zu welchen Aktionsfeldern haben. Dazu werden die Akteure und die Aktionsfelder durch flächige Knoten symbolisiert, sodass die Zugangsbeziehungen durch Linien dargestellt werden können, deren zwei Enden jeweils auf der Berandung eines Akteursknoten und eines Aktionsfeldknotens liegen. Akteursknoten unterscheiden sich von den Aktionsfeldknoten durch die Form ihrer Berandung. Die Berandung eines Akteursknotens besteht nur aus sich abwechselnden horizontalen und vertikalen geraden Abschnitten. Im einfachsten Fall hat der Knoten also die Form eines Rechtecks. Ein Aktionsfeldknoten hat im einfachsten Fall die Form eines Kreises. Seine Berandung darf aber auch horizontale und vertikale gerade Abschnitte enthalten, die über Halb- oder Viertelkreise miteinander verbunden sind. Mit der Wahl dieser Knotenformen wurden Prinzipien gängiger Symbolisierungen übernommen: Als Symbol für Funktionseinheiten wird in technischen Plänen schon immer das Rechteck verwendet, und als Mengensymbol in der Mathematik wird die Ellipse oder das Oval verwendet, mit denen man die Vorstellung eines Behälters verbindet.



Im Falle von Softwaresystemen sind die Akteure programmgesteuerte Computer. Da die Prinzipien der Plangestaltung aber unabhängig von der Art der Akteure sind, wurde als Beispiel für einen Aufbauplan bewusst ein System gewählt, bei dem nur Menschen als Akteure vorkommen.


Aus dem als Beispiel gezeigten Aufbauplan lassen sich die folgenden Informationen entnehmen:
- Die Systemarchitekten erstellen Architekturpläne und detaillierte Fachpläne.
- Die Programmentwickler erstellen Programme und zusätzliche fachliche Darstellungen.
- Die projektbeteiligten IT-Fachleute können alles ansehen, was sie und ihre Kollegen erstellt haben.
- Die Nichtfachleute können nur die Architekturpläne ansehen.
- Zwischen den Systemarchitekten und den Programmentwicklern gibt es einen nicht näher spezifizierten Kanal zur direkten Kommunikation.
- Zwischen den Nichtfachleuten und den Systemarchitekten gibt es ebenfalls einen nicht näher spezifizierten Kanal zur direkten Kommunikation.


Die Bedeutung der Layoutoptimierung
An dieser Stelle ist der Hinweis angebracht, dass die Qualität eines FMC-Plans sehr stark von der Gestaltung seines grafischen Layouts abhängt. In den Definitionen der drei Arten von FMC-Plänen spielt zwar das Layout gar keine Rolle, aber das bedeutet nicht, dass dem Layout keine Bedeutung zukommt. Die Entscheidungen, die das Layout bestimmen, betreffen die Form, die Größe und die Position der flächigen Knoten sowie den Verlauf der Verbindungslinien zwischen den Knoten. Das Layout entscheidet darüber, wie leicht oder wie schwer es den Betrachtern fällt, sich die grafische Struktur eines Planes zu merken und über den Plan zu kommunizieren, auch wenn er ihnen aktuell nicht vorliegt. Wer schon viele Pläne mit besonders gutem Layout gesehen hat, ist gut vorbereitet darauf, selbst entsprechend gute Pläne zu zeichnen. Das gilt sowohl für die Architekten im Bauwesen als auch für die Architekten im Softwarewesen.
Um die Bedeutung der Layoutoptimierung vor Augen zu führen, ist unten der obige Aufbauplan mit einem anderen Layout dargestellt. Bezüglich des systemtechnischen Inhalts unterscheiden sich die beiden Pläne nicht, aber der erste Plan hat zweifellos ein besseres Layout als der zweite.

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